Jubiläumsveranstaltung zum Deutschlandstipendium 2021

Zehn Jahre Deutschlandstipendium –
starkes Engagement, verlässliches Netzwerk, gemeinsame Zukunft!

15. Juni 2021

Zehn Jahre Deutschlandstipendium heißt: zehn Jahre Förderung junger Talente und zehn Jahre gemeinsames Engagement von privaten Fördernden, Bund, Ländern und Hochschulen. Das Deutschlandstipendium hat sich fest in der Hochschullandschaft und der Gesellschaft etabliert, weil es vielversprechende Talente auf ihrem Bildungsweg unterstützt, bundesweit die gesellschaftlichen Akteure verbindet und wertvolle Zukunftsimpulse gibt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hatte deshalb zu einer Online-Jubiläumsveranstaltung eingeladen.

Im Hauptprogramm blickte Staatssekretär Christian Luft mit dem Vorsitzenden des Beirats Deutschlandstipendium, Vertreterinnen und Vertretern der Hochschulen, Fördernden sowie aktuell und ehemalig Geförderten auf zehn Jahre Förderung junger Talente zurück. Anschließend wurde über die Erfolge und Potenziale des Stipendienprogramms diskutiert und sich darüber ausgetauscht, welchen Beitrag das Netzwerk zur Gestaltung der Gesellschaft leisten kann.

Der Wettbewerb "Engagement hoch Zehn" des Stifterverbandes richtete sich an besonders engagierte Stipendiatinnen und Stipendiaten. Insgesamt zehn Projekte wurden im Rahmen der Ausschreibung prämiert. Die Verleihung des Publikumspreises war ein weiterer Höhepunkt des Programms.

Die beiden Sessions des Servicezentrums Deutschlandstipendium

(1) Gemeinsam engagiert – Gemeinsam ist es möglich

In dieser Session führte das Servicezentrum einen Austausch mit gut 40 Personen, insbesondere Geförderte, aber auch Programmverantwortliche und Fördernde, zur Rolle und Bedeutung des ehrenamtlichen gesellschaftlichen Engagements im Deutschlandstipendium durch. Dieses Thema nimmt ja von Beginn an eine zentrale Position im Deutschlandstipendium ein. Es wurde diskutiert, welche Rolle das Thema Engagement für die unterschiedlichen Zielgruppen des Deutschlandstipendiums genau spielt und welche Themen, Erfolge und Herausforderungen sich in den Engagement-Projekten der Geförderten zeigen.

Im Zentrum stand neben der Vorstellung des Wettbewerbs "Engagement hoch Zehn" die vertiefte Vorstellung und Diskussion der Gewinner-Projekte. Die Personen hinter diesen Projekten wurden in der Session erstmalig zusammengeführt und in einen gemeinsamen Austausch gebracht (eine vertiefte gemeinsame Arbeit der Gewinner-Projekte untereinander wird im Herbst erfolgen). Die Perspektiven der Fördernden und Hochschulen auf das Thema Engagement bereicherten die Diskussion.

 
Zentrale Inhalte und Ergebnisse

Sich für die Gesellschaft einsetzen, Treiber für Veränderungen werden, über den eigenen Tellerrand schauen, Berührungsängste abbauen, Wertschätzung zeigen, die Persönlichkeit entwickeln. Dies sind die stärksten Treiber für ehrenamtliches Engagement. Dies gilt zum Beispiel für ...

  • die Fördernden, bei denen eine Beteiligung am Deutschlandstipendium bereits ein starkes Beispiel für gesellschaftliches Engagement ist (ebenso wie mögliches weiteres Engagement in Bildung, Wissenschaft, Kultur und Sport)
  • die Hochschulen, die sich im Rahmen der "Third Mission" (neben Lehre und Forschung) immer mehr mit ihrem gesellschaftlichen Umfeld verflechten,
  • und natürlich für die Geförderten, die mit viel Idealismus und dem Gespür für gesellschaftliche Veränderungen eigene Ideen und Projekte vorantreiben.

Wie wichtig dieses Thema gerade für die Geförderten ist, zeigt die hohe Resonanz auf den Wettbewerb: Es wurden 288 Engagement-Projekte von Stipendiatinnen und Stipendiaten aus rund 140 Hochschulen eingereicht. Dabei sind die einreichten Projekte ein Spiegel der Vielzahl der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen, wie beispielsweise die Unterstützung von benachteiligten/kranken Kindern und Jugendlichen durch Bildungs- und Lernangebote, humanitäre Hilfe in den weltweiten Krisenregionen, die Prävention/Verarbeitung sexualisierter/rassistischer Gewalt sowie psychische Gesundheit (Vereinsamung, Angst), auch und gerade in Zeiten der Pandemie.

Gemeinsam mit den Gewinner-Projekten wurden dann beispielsweise noch die folgenden Punkte diskutiert:

  • Wie können Hochschulen die Geförderten noch mehr für gesellschaftliches Engagement sensibilisieren und begeistern?
  • Was könnten niedrigschwellige Angebote dafür an Hochschulen sein, zum Beispiel im Rahmen von gemeinsamen Veranstaltungen oder (digitalen) Austausch-Plattformen?
  • Wie lässt sich das Netzwerk des Deutschlandstipendiums dafür nutzen, zum Beispiel indem Engagement-Projekte dadurch auf sich aufmerksam machen, nach Mitstreitern suchen oder andere zur Gründung eigener Projekte ermuntern?
  • Was sind die zentralen Gelingensbedingungen für gute Engagement-Projekte, zum Beispiel Teamgeist, Finanzierung, Wirkung, Nachhaltigkeit?

(2) Zehn Jahre Deutschlandstipendium, zehn Jahre gelungene Netzwerkarbeit

Diese Session bot einen Austausch für rund 70 Programmverantwortliche der Hochschulen zu ihren ganz persönlichen besonderen Momenten der Netzwerkarbeit zum Deutschlandstipendium der letzten zehn Jahre. Hierbei dienten fotografische Impressionen der Hochschulen zur Untermalung der Netzwerkarbeit mit Fördernden und Geförderten. Die Session hat sich hat sich mit den Fragen auseinandergesetzt, was gelungene Netzwerkarbeit ausmacht, von welchen gemeinsamen Werten und Überzeugungen sie getragen wird und wie sie auch in digitalen Formaten erfolgreich umgesetzt werden kann.

Der Begriff der Netzwerkarbeit war dabei weit gefasst und konnte unterschiedliche Dimensionen umfassen wie beispielsweise:

  • die Zusammenarbeit mit und zwischen den Hochschulen, Fördernden und Geförderten,
  • die Durchführung von gemeinsamen Veranstaltungen,
  • die Durchführung ideeller Angebote,
  • die Kommunikation großer und kleiner Erfolge, zum Beispiel auch durch Videos, Podcasts, Banner (auch und gerade im Jubiläumsjahr)
  • sowie digitale Austauschformate während der Pandemie.

 
Zentrale Inhalte und Ergebnisse

Das Deutschlandstipendium wird von ganz unterschiedlichen Zielgruppen getragen und aktiv gestaltet, insbesondere von Programmverantwortlichen an Hochschulen, Fördernden wie Unternehmen, Stiftungen, Privatpersonen, Vereinen etc. und den Studierenden. Der Aufbau und die Pflege von Netzwerken zwischen diesen Zielgruppen sind zentraler Bestandteil und Gelingensbedingung des Deutschlandstipendiums. Die Session ließ zehn Jahre gelungene Netzwerkarbeit Revue passieren und beschäftigte sich mit den Erfolgsfaktoren und Herausforderungen dieser Zusammenarbeit.

Im Zentrum aller erfolgreichen Netzwerkarbeit stehen das Interesse, das Verständnis und die Wertschätzung der jeweils anderen Zielgruppen. So entsteht Mehrwert für jeden Einzelnen und die Gesellschaft insgesamt. Die Etablierung persönlicher Beziehungen benötigt oftmals etwas Geduld, da sich gegenseitiges Verständnis und Vertrauen nicht "von heute auf morgen" herstellen lassen. Offenheit und Ideenreichtum sind bei der Netzwerkarbeit von großem Vorteil.

In diesem Zusammenhang wurden dann noch die folgenden Punkte diskutiert:

  • Das zentrale Netzwerkinstrument ist die Stipendienvergabefeier. Durch welche Elemente kann sie belebt werden? Welchen Beitrag können Fördernde und Geförderte dabei spielen, zum Beispiel Ausgestaltung des (musikalischen) Rahmenprogrammes?
  • Das Herz der Netzwerkarbeit ist das (Stehtisch-)Gespräch zwischen Fördernden und Geförderten? Welche Gelingensbedingungen gibt es für diese Gespräche? Wie können sie vorbreitet und begleitet werden, zum Beispiel durch Mentoring-Beziehungen zwischen Fördernden und Geförderten?
  • Welche flankierenden Veranstaltungen können die Netzwerkarbeit beleben, zum Beispiel ein Sommerfest am See, ein Winterball, sportliche/kulturelle Veranstaltungen?
  • Welche ungewöhnlichen Formate haben sich in der Netzwerkarbeit bewährt, zum Beispiel gemeinsames Kochen in Teams aus Fördernden und Geförderten (inkl. Gemüseputzen) oder ein gemeinsames Tanz-Event (angeleitet von Studierenden)?
  • Welche Mehrwerte können Netzwerkverbünde von Hochschulen miteinander liefern, zum Beispiel gemeinsame (Stipendienvergabe-)Feier mehrerer Hochschulen oder gemeinsame (Kommunikations-)Kampagnen?
  • Wie konnte der Austausch von Fördernden und Geförderten auch während der Pandemie gelingen? Welche Austauschformate haben sich hier bewährt und sollten künftig beibehalten werden?